Dieses Triptychon besteht aus drei Skateboards, die aus 7-lagigem kanadischem Ahornholz der Klasse A gefertigt sind.
© Estate of Jean-Michel Basquiat. Lizenziert von Artestar, New York.
Untitled (Rotterdam), 1982 von Jean-Michel Basquiat geschaffen, ist eines der vielen Werke, die den einzigartigen Stil des Künstlers widerspiegeln – geprägt von Spontaneität, Chaos und Komplexität. Das Gemälde strahlt die lebendige Energie und die rohe Bildsprache aus, mit der Basquiat Themen wie Identität, Macht, Gewalt und die Erfahrung des Schwarzseins in einem gesellschaftlich angespannten, rassistisch geprägten Umfeld erforschte.
In Untitled (Rotterdam) verwendet Basquiat seine charakteristische Malweise: schnell, impulsiv und intensiv, sodass das Bild wie in ständiger Bewegung wirkt. Das Werk ist voller energischer Pinselstriche, fragmentierter Formen und einer kraftvollen, kontrastreichen Farbpalette. Der Hintergrund besteht aus leuchtenden Farbtönen wie Gelb, Rot und Blau, die mit den dargestellten Figuren und Symbolen dynamisch kontrastieren.
Besonders hervor sticht das zentrale Motiv eines menschlichen Gesichts – ein Element, auf das Basquiat häufig zurückgriff. Gesichter und Köpfe symbolisieren in seinem Werk oft Kampf, Entmenschlichung und die Spannung zwischen Leben und Tod. In Untitled (Rotterdam) wird das Gesicht abstrakt dargestellt, mit überzeichneten und verzerrten Zügen, die Aggression und Verzweiflung ausdrücken. Augen, Mund und Gesichtslinien scheinen in einem Zustand nervöser Unruhe gefangen zu sein und vermitteln ein Gefühl innerer Zerrissenheit.
Basquiats Stil in diesem Werk zeigt auch seinen starken Bezug zur grafischen Sprache und zur urbanen Ästhetik des Graffiti – ein Erbe seiner frühen Jahre in der New Yorker Street-Art-Szene. Wie in vielen seiner Werke finden sich auch hier Symbole, Wörter, Phrasen und kryptische Zeichen, wenn auch etwas subtiler. Diese Elemente fungieren eher als emotionale oder gedankliche Fragmente denn als klare Botschaften.
Basquiat, der in einem urbanen Umfeld aufwuchs, das von Rassismus und Gewalt geprägt war, nutzte seine Kunst oft, um auf persönliche und gesellschaftliche Konflikte aufmerksam zu machen. Untitled (Rotterdam) ist nicht einfach ein Porträt, sondern eine Reflexion über Entfremdung, Schmerz und soziale Spannungen. Die intensive Farbwahl und die aggressive Linienführung lassen sich als visuelle Darstellung innerer und äußerer Konflikte deuten – Konflikte, die Basquiat selbst als schwarzer Künstler in einer widersprüchlichen Gesellschaft erlebte.
Auch wenn Basquiat seinen Werken selten eindeutige Bedeutungen zuwies, lädt Untitled (Rotterdam) zur Interpretation ein und ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie er Kunst als Ausdrucksform für tiefgreifende Gedanken über Identität, soziale Ungerechtigkeit und menschliches Leiden nutzte.
Das Werk vermittelt zudem eine starke jugendliche Energie und Rebellion, gemalt mit spürbarer Dringlichkeit. Entstanden auf dem Höhepunkt seiner Karriere, gehört Untitled (Rotterdam) zu einer Phase, in der Basquiat zwar internationale Anerkennung erlangte, sein Schaffen aber weiterhin durch persönliche und kollektive Kämpfe geprägt war.
Zusammengefasst ist Untitled (Rotterdam) ein Werk, das Basquiats rohe Ausdruckskraft, seine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und seine Fähigkeit zeigt, komplexe, persönliche Themen in eine kraftvolle visuelle Sprache zu übersetzen.